EMS auf der ISS

Die menschliche Fortbewegung auf der Erde beruht auf der Körperstabilität durch die Muskeln
in Rumpf und Gliedmaßen. Um einen Abbau der Muskelmasse – Muskelatrophie – in
Schwerelosigkeit zu verhindern, trainieren Astronauten täglich ca. 2,5 h an Bord der
Internationalen Raumstation ISS.

Mit dem Einsatz von Elektromuskelstimulation (EMS) – als effiziente Trainingsmethode – wird
das EasyMotionSkin-Trainingssystem dabei unterstützen. Mit niederfrequenten elektrischen
Impulsen wird dabei die Körpermuskulatur zusätzlich stimuliert. Das sorgt für erhöhte
Sauerstoffaufnahme, Leistungssteigerung und optimierte Trainingseffekte.

An Bord der ISS wird Matthias Maurer erstmals dieses System in seinem Standard-
Trainingsprogramm nutzen und Laufen, Radfahren sowie Krafttraining mit der EasyMotionSkin-
Technologie verbinden. Der hierfür vorgesehene Trainingsanzug wurde speziell für die Nutzung
auf der Raumstation angepasst und soll den Wissenschaftlern der Arbeitsgruppe des Zentrums
für Weltraummedizin der Charité Berlin ermöglichen, die Dekonditionierung
(Funktionseinbußen) des neuromuskulären Systems zu verhindern. Gelingt dies, ist das ein
großer Schritt in Richtung Mars.

Eine Marsmission wird etwa 2 Jahre dauern, wobei Astronauten nach neun Monaten Flug
selbständig auf dem Mars arbeiten und dafür müssen sie körperlich fit sein. Wenn nun dem
Muskelschwund mit deutlich geringerem Zeitaufwand sogar noch besser entgegengewirkt
werden kann, werden fitte Astronauten den Mars sicher betreten.

Aber nicht nur für den Weltraum ist diese Trainingstechnologie interessant, während EMS-
Training schon in ausgewählten Fitness-Studios zum Einsatz kommt, ist das Potential besonders
im Bereich der Rehabilitation auch nach intensivmedizinischer Behandlung groß.